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Ein besseres Verständnis der molekularen Mechanismen der Metastasierung bei Darmkrebs

Darmkrebs ist mit rund 1700 Todesfällen pro Jahr die dritthäufigste Krebstodesursache in der Schweiz. Über 90 Prozent der Krebstodesfälle sind auf die Streuung von bösartigen Tumoren in andere Organe zurückzuführen. Dabei lösen sich einzelne Zellen vom Tumor ab und gelangen über die Blutgefässe in Organe wie die Leber oder die Lunge. Dieser Prozess wird als Metastasierung bezeichnet.

Prof. Dr. Konrad Basler, Institut für Molekulare Biologie, Universität Zürich

Die Mechanismen der Metastasenbildung bei Darmkrebs sind noch nicht vollständig erforscht. Daher gibt es bis heute keine wirksame Therapie. Ein Grund dafür ist die Schwierigkeit, den hochkomplexen Prozess der Metastasierung experimentell zu modellieren. Eine weitere grosse Herausforderung besteht darin, dass Darmkrebs eine sehr vielfältige Erkrankung ist und sich die Untertypen in verschiedenen Merkmalen unterscheiden.

Anatomisch unterscheidet man zwischen links- und rechtsseitigem Darmkrebs. Rechtsseitiger Darmkrebs bleibt aufgrund unspezifischer Symptome oft länger unbemerkt und wird meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Er hat daher eine schlechtere Prognose und ist mit einem höheren Metastasierungsrisiko verbunden. Auch biologisch unterscheiden sich rechts- und linksseitiger Darmkrebs, was sich auch im unterschiedlichen Ansprechen auf bestimmte Therapien zeigt.

Prof. Basler und sein Forschungsteam haben kürzlich ein Modell für linksseitig metastasierenden Darmkrebs entwickelt. Die Forschenden planen, ein analoges Modell für den rechtsseitigen Untertyp zu entwickeln. Mithilfe der beiden Modelle wollen sie die Bildung und das Wachstum von Metastasen bei Darmkrebs erforschen und die beiden Untertypen noch besser verstehen. 

Die Erkenntnisse dieser Studie bilden die Grundlage für die Entwicklung effizienterer Therapien zur Bekämpfung der Metastasierung von Darmkrebs.