Krebsforschung SchweizUnser EngagementWir bringen die Krebsforschung den Menschen näherIm Gespräch mit…Im Gespräch mit…

«Wir müssen den Krebs besser verstehen, um richtig zu handeln»

Hirntumore sind tückisch: Sie lassen sich kaum erfolgreich behandeln und selbst weniger aggressive Unterarten können plötzlich schnell wachsen. Mit genaueren Voraussagen könnten Patientinnen und Patienten gezielter behandelt werden. Daran forscht Monika Hegi.

Prof. Monika Hegi in ihrem Labor für Hirntumor-Biologie und -Genetik (LBGT)

Monika Hegi, worum geht es in Ihrem Forschungsprojekt?
Monika Hegi:
Unser aktuelles Projekt dreht sich um niedriggradige Gliome. Das sind langsam wachsende Unterarten von Hirntumoren. Sie sind deswegen aber nicht weniger gefährlich: Ihr Wachstum kann plötzlich stark zunehmen. Diesen Moment sollte man nicht verpassen. Doch auch eine zu frühe Behandlung ist mit Risiken verbunden und kann sich negativ auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirken. Mit genaueren Prognosen könnten wir diese Risiken in Zukunft minimieren und so die Heilungschancen der Patientinnen und Patienten verbessern. Daran forschen wir.

Wie gehen Sie dabei vor?
Wir untersuchen auf molekularer Ebene die Tumor-Gewebeproben von rund hundert Patientinnen und Patienten. Zudem analysieren wir die klinischen Daten dieser Personen. Indem wir diese Daten miteinander vergleichen, können wir molekulare Muster identifizieren, die voraussagen, welche Tumoren schnell und welche langsam wachsen.

Gibt es bereits erste Ergebnisse?
Das Projekt steht noch ganz am Anfang. Mit dem Sammeln der Daten aus unserer Patientengruppe haben wir schon ein wichtiges Teilziel erreicht. Uns liegen zudem Gewebeproben in guter Qualität vor, was nicht selbstverständlich ist. Das sind beste Voraussetzungen für unsere laufenden Analysen.

Welche Erkenntnisse erhoffen Sie sich?
Unser Ziel ist das Entwickeln von molekularen Markern, mit denen wir Patientinnen und Patienten klassifizieren und gewisse Voraussagen über ihren Krankheitsverlauf treffen können. Damit könnte man schon im frühen Krebsstadium erkennen, welche Behandlungsmethoden für welche Betroffenen zu welchem Zeitpunkt besonders erfolgversprechend wären.

«Ich hatte wochenlang Kopfweh und es wurde einfach nicht besser.»

Bei Sophie Blösch (26) wurde im Alter von 19 Jahren ein äusserst bösartiger Gehirntumor diagnostiziert, ein sogenanntes Glioblastom. Dass sie heute noch lebt, macht sie zu einem Ausnahmefall. Erfahren Sie im Podcast (Nr. 22) mehr über ihre Geschichte – und warum Forschungsprojekte wie das von Monika Hegi Leben retten können.

Jetzt reinhören!