Krebsforschung SchweizMedienMedienmitteilungenProstatakrebs: Fortschritt dank Forschung

Prostatakrebs: Fortschritt dank Forschung

Prostatakrebs ist bei Männern in der Schweiz die häufigste Krebsart. Trotzdem ist vieles über die Früherkennung, Diagnose und Behandlung von Prostatakrebs noch unklar. Deshalb unterstützt die Stiftung Krebsforschung Schweiz zahlreiche Forschungsprojekte im Bereich Männergesundheit. Im Prostatakrebsmonat November präsentiert die Stiftung ausgewählte Forschungsprojekte und zieht Bilanz aus den geförderten Projekten der letzten fünf Jahre.

«Prostatakrebs ist in der Schweiz immer noch die zweithäufigste Krebstodesursache bei Männern. In vielen Fällen wird diese Krebsart chirurgisch behandelt. Das kann einschneidende Folgen haben. Der Bedarf an neuen, schonenderen Behandlungen ist daher riesig» sagt Dr. Rolf Marti, Leiter der Geschäftsstelle der Stiftung Krebsforschung Schweiz (KFS). «Dank den uns anvertrauten Spendengeldern können wir Forschungsprojekte unterstützen, die dazu einen Beitrag leisten».

Verstehen, wie Prostatakrebszellen wachsen und auf die Therapie ansprechen
Prostatakrebs wird in vielen Fällen chirurgisch behandelt. Das kann Folgen wie Impotenz oder Inkontinenz nach sich ziehen. Für Männer mit fortgeschrittenem Krebs ist eine Operation zudem keine Option mehr. Im Projekt einer jungen Forscherin an der Universität Basel steht deshalb die medikamentöse Behandlung im Vordergrund. Dr. Clementine Le Magnen und ihr Team entwickeln im Labor sogenannte 3D-Organoide. Das sind vereinfacht gesagt dreidimensionale Mini-Modelle des Tumors, an denen beispielsweise medikamentöse Behandlungen getestet werden können. Langfristig soll damit die personalisierte Medizin bei Prostata- und Blasenkrebs vorangetrieben werden.

Zusammenhang von fettreicher Ernährung und Metastasen untersuchen
Ein weiteres von der KFS finanziertes Projekt untersucht, ob eine bestimmte fettarme Ernährung verhindern kann, dass der Prostatakrebs in anderen Organen Ableger (Metastasen) bildet. Die Forschenden rund um PD Dr. Marianna Kruithof-de Julio, Dr. Eugenio Zoni und Prof. George Thalmann von der Universität Bern wollen verstehen, welche Fette gut und welche schlecht für die Entwicklung von Metastasen sind. Der Forschungsansatz basiert auf der Tatsache, dass im Westen, wo mehr Menschen an Übergewicht leiden, Männer eher an Prostatakrebs erkranken als in Gebieten wie Asien, wo die Fettaufnahme typischerweise niedriger ist.

Patientenzentrierte Behandlung bei fortgeschrittenem Prostatakrebs ermöglichen
Ist der Prostatakrebs bereits fortgeschritten, sind die Patienten mit schwierigen Entscheidungen zu ihrer Therapie konfrontiert. Es ist jedoch nur wenig darüber bekannt, wie die Patienten mögliche Nutzen und Risiken der Therapien bei der Entscheidungsfindung gewichten. Dieser Frage gehen Prof. Milo Puhan und sein Team von der Universität Zürich in einem von der KFS unterstützten Projekt nach. Die Forschungsresultate können helfen, Richtlinien stärker patientenzentriert zu gestalten und die Nutzen-Risiko-Abwägungen von neuen Behandlungen unterstützen. Damit kann dieses Projekt die Versorgung für Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs deutlich verbessern.

Fast jedes zehnte geförderte Projekt erforscht Prostatakrebs
In den letzten fünf Jahren hat die Stiftung Krebsforschung Schweiz 26 Projekte mit einem Bezug zu Prostatakrebs mit insgesamt rund sieben Millionen Franken unterstützt. Insgesamt hat die KFS seit 2015 rund 88 Millionen in die freie Projektforschung investiert. Das heisst, dass von allen geförderten Projekten fast jedes zehnte Forschungsprojekt im Bereich Männergesundheit lag.