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«Wir möchten eine Krebstherapie entwickeln, die exakt auf die betroffene Person zugeschnitten ist»

Die beiden Forschenden Prof. Martin Bachmann und Dr. Mona Mohsen von der Universität Bern untersuchen, wie Nanopartikel für die Behandlung von Krebs eingesetzt werden können.

Mona Mohsen und Martin Bachman in der Uni Bern

Prof. Bachmann, Dr. Mohsen, womit befassen Sie sich im Rahmen Ihrer Forschung?
MB: Wir möchten eine Krebstherapie entwickeln, die präzis auf die einzelne betroffene Person zugeschnitten ist. Als Vorbild dienen uns die Abläufe, die in Gang kommen, wenn das Immunsystem Viren erkennt und bekämpft. Diese Vorgänge versuchen wir zu «kopieren» – nur dass sich die Immunantwort nicht gegen Viren, sondern gegen Nanopartikel richtet.

MM: Zunächst entnehmen wir ein Stück Tumorgewebe (Biopsie) und schauen im Labor, welche Eigenschaften die Krebszellen haben. Diese Eigenschaften sind bei jedem Tumor unterschiedlich. Dann entwickeln wir Nanopartikel, die auf diese Krebszellen zugeschnitten sind und die eine Reaktion des Immunsystems gegen den Tumor auslösen.

Welche Krebsarten stehen im Vordergrund?
MM: Schwarzer Hautkrebs (Melanom), Brustkrebs und Kopf-Hals-Tumoren.

MB: In früheren Studien bei Personen mit Melanom konnten wir sehen, dass das Prinzip funktioniert. Es wirkt aber zu schwach, wenn man nur auf eine «Schwäche» der Tumorzellen fokussiert. Deshalb versuchen wir nun, sie von verschiedenen Seiten gleichzeitig anzugreifen.

Welches sind die nächsten Schritte?
MB: Wir möchten möglichst bald mit betroffenen Personen klinische Studien durchführen.

MM: Solche Forschung ist teuer. Wir sind den Spenderinnen und Spendern der Krebsforschung Schweiz sehr dankbar für die Unterstützung!

Was motiviert Sie?
MM: Ich erkrankte im Alter von 34 Jahren selbst an Brustkrebs. Seither widme ich mich der Krebsforschung. Sollte ich einen Rückfall haben, möchte ich bessere Therapieoptionen haben, als sie heute zur Verfügung stehen – und andere Frauen mit Brustkrebs sollen auch von besseren Behandlungen profitieren können.

März 2022, Projekt-Nummer KFS-5246-02-2021