«Die Diagnose Krebs erschüttert. Die Therapie kann zudem sehr komplex sein. Patientinnen und Patienten sind auf einmal mit viel Unbekanntem konfrontiert. Das macht Angst», weiss Prof. Alexander Wünsch. Deshalb setzt sich der Leiter der Psychoonkologie zusammen mit Fachexpertinnen und -experten täglich für Betroffene ein: «Wir wollen Klarheit über Krebs und seine Behandlung schaffen. Damit möchten wir negative Gefühle abbauen und die Patientinnen und Patienten fit für ihre bevorstehende Behandlung machen.»
Ein Paket an Unterstützung
Im Rahmen seines Forschungsprojektes richtet Wünsch Sprechstunden verschiedener Disziplinen ein. Im Mittelpunkt dieser Sprechstunden steht die Pathologie-Sprechstunde, kurz PEC. Dabei zeigt eine Pathologin oder ein Pathologe den Betroffenen den Befund unter dem Mikroskop. «So können Menschen mit Krebs mit ihrem eigenen Tumor in Berührung kommen und Diagnose sowie Behandlung besser verstehen», sind Wünsch und seine Kolleginnen und Kollegen überzeugt.
Die Sprechstunde wird dann durch Gespräche mit einer Onkologin oder einem Onkologen, einer onkologischen Pflegefachperson und einer Psychoonkologin oder einem Psychoonkologen zu einem so genannten PEC-Paket erweitert. «Sie alle werden fundierte Informationen liefern, diese in einem Tumorpass zusammenfassen und die Menschen mit Krebs bestmöglich und interprofessionell begleiten.»
Bereit für die Behandlungsreise
Die Studie gliedert sich laut Wünsch in drei Phasen: In der ersten Phase wird das PEC-Paket nach Diskussion mit Patientenvertreterinnen- und vertretern und einem ersten Pilottest finalisiert. Danach werden in der zweiten Phase 40 Patientinnen und Patienten das Paket anhand von Fragebögen bewerten. Darüber hinaus werden 10 Personen interviewt. Zuletzt soll in der dritten Phase das Feedback internationaler Fachpersonen zeigen, ob dieser Ansatz für unterschiedliche Patientengruppen sowie Gesundheitssysteme in der Praxis umsetzbar ist.
«Mit diesem Projekt wollen wir dafür sorgen, dass unsere Patientinnen und Patienten für die Behandlungsreise gut aufgestellt sind», erklärt Wünsch. «Wir hoffen, dass dieser Weg auch zukünftig ein Weg für Menschen mit Krebs sein kann.»
Prof. Dr. phil. A. Wünsch entwickelte dieses Projekt zusammen mit den Berner Kolleginnen und Kollegen Prof. Dr. med. M. Berger, Medizinische Onkologie, Prof. Dr. med. G. Cathomas, Institut für Gewebemedizin und Pathologie, Dr. M. Fliedner, Fachführende Pflegeexpertin Tumor, M.Sc M Fontana, Psychoonkologin, Dr. M. Hagemann und Dr. M Maessen, beide Forscherinnen in der Gesundheitsökonomie.
Projekt-Nummer: KFS-6151-08-2024