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Spätfolgen von Krebs in jungen Jahren

In der Schweiz erkranken jährlich circa 350 Kinder und Jugendliche an Krebs. Wie geht es ihnen Jahre später? Hat der Krebs Auswirkungen auf ihr Leben, ihre sozialen Beziehungen oder ihren beruflichen Werdegang?

Katharina Roser

Die immer besser werdenden Therapien führen dazu, dass viele Kinder und Jugendliche, die an Krebs erkranken, erfolgreich behandelt werden; fast 85 Prozent gelingt der Sprung zurück in ein Leben, wie sie es vor der Erkrankung gekannt haben. 
 

Gesund, aber… 

Was wir heute wissen: Überlebende nach Krebs im Kinder- und Jugendalter haben ein höheres Risiko für Zweittumoren und kämpfen oftmals mit Wachstumsstörungen und Organschäden als Spätfolgen der Behandlung. Weiter können Schmerzen, muskuläre Schwäche oder rasche Ermüdbarkeit das physische und psychische Wohlbefinden beeinträchtigen. Mögliche Folgen sind sozialer Rückzug, Arbeitsplatzverlust, finanzielle Einbussen oder eine Frühberentung. 

Doch die Datenlage zu diesen vielfältigen Herausforderungen ist in der Schweiz dürftig – breit angelegte, aussagekräftige Studien fehlen weitgehend. Katharina Roser vom Departement Gesundheitswissenschaften und Medizin der Universität Luzern will diese Lücken schliessen: „Derzeit gibt es wenige Untersuchungen darüber, mit welchen versicherungstechnischen, rechtlichen und finanziellen Schwierigkeiten Betroffene und ihre Eltern kämpfen. Dies wollen wir ändern.“
 

Daten sammeln – Empfehlungen erarbeiten

Zusammen mit ihrem Team hat sie sich in ihrem neusten, von der Krebsforschung Schweiz finanzierten Projekt drei Teilziele gesteckt: In einem ersten Schritt soll zusammengefasst werden, was international über versicherungstechnische, rechtliche und finanzielle Probleme von diesen so genannten jungen Cancer Survivors und deren Eltern bekannt ist. In einem weiteren Schritt wollen die Forschenden dann Erfahrungen von Betroffenen sammeln, um herauszufinden, welche Angebote und Strategien ihnen am meisten geholfen haben. 
Das Projekt soll in einer dritten Etappe in konkreten Empfehlungen münden, die Fachleute aus der Medizin und anderen Disziplinen im Gesundheitswesen und Sozialversicherungssystem bei ihrer Arbeit unterstützen. 
„Wir wollen aber auch generell das Bewusstsein dafür schärfen, welche Probleme auf Eltern und Survivors zukommen können und das Terrain für Massnahmen ebnen, die die betroffenen Familien fördern und unterstützen“, führt Katharina Roser weiter aus. Das Projekt ist auf eine Dauer von drei Jahren angelegt. 
 

Projekt-Nummer: KFS-5384-08-2021