Krebsforschung SchweizUnser EngagementWir unterstützen ForschendeBeispielhafte wissenschaftliche VorhabenWie wichtig ist Vertrauen während der Krebsbehandlung?

Wie wichtig ist Vertrauen während der Krebsbehandlung?

Längst ist erkannt: Das Vertrauen zwischen Patienten und Fachpersonen ist bei der Krebsbehandlung entscheidend. Doch wie lässt es sich messen, wie verbessern? Eine Studie im Bereich Pflegewissenschaften geht dieser Frage auf den Grund.

Prof. Dr. phil. Andrea Kobleder erforscht, welche Rolle Vertrauen im Behandlungsprozess bei Krebs spielt.

Gynäkologische Erkrankungen wie Gebärmutterhals- oder Eierstockkrebs sind komplex; an der Behandlung sind deshalb unterschiedlichste Expertinnen und Experten über Monate hinweg beteiligt. Vertrauen scheint entscheidend zu sein für eine erfolgreiche professionelle Zusammenarbeit und für die Beziehung zwischen der Patientin und den jeweiligen Fachpersonen. Die spezialisierten Pflegefachpersonen haben dabei offensichtlich eine wichtige Rolle inne. «Im Moment wissen wir noch zu wenig darüber, was Vertrauen für Patientinnen genau bedeutet und welchen Stellenwert hier die spezialisierten Pflegefachpersonen haben», erläutert Prof. Dr. Andrea Kobleder, die die Studie leitet.

Digitales Tagebuch während der Behandlung

Mit ihrem Forschungsteam will sie die Bedeutung von Vertrauen, interprofessioneller Zusammenarbeit und die Rolle von spezialisierten Pflegefachpersonen im Behandlungspfad nun systematisch untersuchen. Für diese Studie bezieht sie zwölf Patientinnen mit einer gynäkologischen Krebserkrankung mit ein. Diese führen während ihrer Behandlung ein digitales Tagebuch, in das sie schriftliche Aufzeichnungen, Tonaufnahmen und Videos zur Behandlung und zu Aspekten des Vertrauens eintragen.

Behandlungen weiter verbessern
In regelmässigen Abständen füllen die Teilnehmerinnen zudem Fragebögen zu Lebensqualität und Vertrauen aus. Überdies finden Interviews an kritischen Punkten der Krebsbehandlung statt, beispielsweise nach der Operation oder während der Bestrahlung. Auch ausgewählte Fachpersonen sollen in diesem Zeitraum interviewt werden. «Ich wünsche mir, dass dank unseren Ergebnissen in Zukunft Fachpersonen, Spitäler und Organisationen mehr vertrauensfördernde Elemente in die Behandlung einfliessen lassen», sagt die Forscherin aus St. Gallen.

Projekt-Nummer: KFS-5113-08-2020