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Mit Herzblut gegen Leukämie

Bereits in jungen Jahren hat sich Dr. Tharshika Thavayogarajah der Leukämieforschung verschrieben. Dank eines Stipendiums der Stiftung Krebsforschung Schweiz geht der Traum für sie nun in Erfüllung.

Dr. med. Tharshika Thavayogarajah, Klinik für medizinische Onkologie und Hämatologie, Universitätsspital Zürich, Center for Cancer Research, Massachusetts General Hospital Boston

«Mit 16 Jahren lernte ich zwei junge Menschen im Spital bei einem Berufspraktikum kennen, die an unterschiedlichen Formen von Leukämie erkrankt waren. Diese Begegnung motivierte mich, Ärztin und Forscherin zu werden. Seitdem verfolge ich dieses Ziel», erzählt Dr. Tharshika Thavayogarajah. 

Auch die Geschichte ihrer Eltern, die vor dem Bürgerkrieg in Sri Lanka flohen, hat sie geprägt. «Dieses Privileg, in Sicherheit und mit Zugang zu Bildung aufzuwachsen, stärkte meinen Wunsch, der Gesellschaft etwas zurückzugeben.» Nun geht ihr Traum in Erfüllung, auch dank der Unterstützung durch die Krebsforschung Schweiz: Sie zieht für zwei Jahre nach Boston, um dort über Leukämie zu forschen. 

 

Blutkrebs entschlüsseln  

«Bei Leukämieerkrankungen kennen wir viele wichtige Treibermutationen noch nicht, also die Auslöser, die dazu führen, dass Zellen plötzlich bösartig werden», erklärt die Assistenzärztin. Ihr Ziel sei es deshalb, weitere Treiber auf genetischer Basis zu entdecken.   

Dazu untersucht Thavayogarajah das Werner-Syndrom, eine seltene sogenannte autosomal-rezessive Erkrankung. Hierbei müssen die Eltern Träger eines mutierten Gens sein, ohne selbst daran zu erkranken. Die Betroffenen altern vorzeitig. Es fällt auf, dass diese häufiger myeloische Erkrankungen entwickeln wie AML und MDS. Wenn eine AML unbehandelt bleibt, führt diese zum Tod. 

Für ihre Forschung wird Thavayogarajah zuerst ein Mausmodell für das Werner-Syndrom entwickeln. Dann gehe es darum, Veränderungen auf DNA-Basis zu erkennen, die zur Leukämie führen. In der dritten Phase werde sie untersuchen, ob diese Erkenntnisse auch in der Klinik anwendbar seien. 

 

Wichtiger Beitrag 

Durch ihre Arbeit in Boston hofft sie, die Krebsforschung voranzubringen und neue Therapiemöglichkeiten für Menschen mit akuter myeloischer Leukämie zu schaffen. «Boston sehe ich als Zentrum für Technologie und Innovation und möchte das dort gewonnene Wissen eines Tages in die Schweiz zurückbringen, um hier meinen Beitrag zu leisten», so die junge Forscherin.

Projekt-Nummer: KFS-6067-02-2024