Krebsforschung SchweizUnser EngagementWir unterstützen ForschendeBeispielhafte wissenschaftliche VorhabenBessere Erfolgschancen für Immuntherapien

Bessere Erfolgschancen für Immuntherapien

Weshalb funktioniert die Immuntherapie bei einer an Krebs erkrankten Person und bei einer anderen nicht? Ein Forscher aus Bellinzona sucht Antworten auf diese Fragen im Darm bzw. in der Mikroflora, die ihn besiedelt.

Dr. med. Fabio Grassi will die Wirksamkeit der Immuntherapien weiter verbessern.

Die einen sprechen von einem Meilenstein, andere gar von einer Revolution in der Krebstherapie, wenn das Stichwort Immuntherapie fällt. Eine Schlüsselrolle haben bei dieser Behandlung die so genannten Immun-Checkpoint-Inhibitoren inne. Sie sind in der Lage, Abwehrzellen des körpereigenen Immunsystems zu reaktivieren und so einen Tumor zu bekämpfen.

Vorgänge genauer entschlüsseln
Dr. Fabio Grassi, der bereits in früheren von der Stiftung Krebsforschung Schweiz unterstützten Projekten untersucht hat, wieso es Krebszellen gelingt, das Immunsystem auszutricksen, will es auch im jüngsten Projekt ganz genau wissen. «Zahlreiche Patientinnen und Patienten mit unheilbaren Krebserkrankungen können wir mit Immuntherapien erfolgreich behandeln. Leider sind diese Therapien bei einem grossen Teil aber nicht zielführend.» Dieses Rätsel will der Forschungsgruppenleiter am Institut für biomedizinische Forschung mit seinem Team knacken. Ziel ist es, die Wirksamkeit dieser Therapie zu erhöhen, damit noch mehr Patienten davon profitieren können.

Wunderwerk Darm
Ein Faktor, der die therapeutische Wirksamkeit von Immun-Checkpoint-Inhibitoren beeinflusst, ist offensichtlich die Darmflora. «Eine gesunde Darmflora mit einem hohen Anteil an ʻvorteilhaftenʼ Bakterien scheint sich positiv auf das Immunsystem und die Wirksamkeit einer Immuntherapie auszuwirken», so Grassi. Doch wie lässt sich diese Mikroflora verändern, damit eine Immuntherapie effektiv wirkt? Hierfür greift das Forscherteam auf spezifische, modifizierte Probiotika zurück. Diese enthalten Bakterien, die natürlicherweise in unserem Darm vorkommen und gesundheitsfördernde Eigenschaften zu haben scheinen. «Wir versuchen nun, durch diese spezifisch modifizierten Probiotika den Darm zu konditionieren», erklärt der Forscher. Im Idealfall gelingt es, so die Bildung der körpereigenen Abwehrzellen anzukurbeln, die dann zum Tumor wandern und die Krebszellen ein für allemal abtöten.

Projekt-Nummer: KFS 5033-02-2020