Krebsforschung SchweizUnser EngagementWir unterstützen ForschendeBeispielhafte wissenschaftliche VorhabenÜberleben dank Früherkennung

Überleben dank Früherkennung

Gebärmutterhalskrebs ist laut Weltgesundheitsorganisation ein grosses Problem für die öffentliche Gesundheit. Doch eigentlich gibt es Präventionsstrategien, mit denen die Krankheit in einem frühen, leicht behandelbaren Stadium erkannt werden kann.

Patrick Petignat

Infektionen mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) gehören zu den häufigsten sexuell übertragenen Erkrankungen weltweit. In der Schweiz stecken sich fast 80 Prozent aller Frauen und Männer im Laufe ihres Lebens mit HPV an. In der Regel sind diese Infektionen harmlos und heilen von selbst aus. Verschiedene HPV-Typen können allerdings bei einer andauernden Infektion über Jahre zur Entstehung von Krebs führen. Dank Screenings lassen sich Gewebeveränderungen am Gebärmutterhals frühzeitig erkennen und Krebserkrankungen verhindern.
 

Zweithäufigste Krebsart

Prof. Patrick Petignat vom Universitätspital Genf führt sein jüngstes Forschungsprojekt in Kamerun durch. Im zentralafrikanischen Land stellt Gebärmutterhalskrebs mit rund 1800 Todesfällen pro Jahr die zweithäufigste Krebserkrankung dar. «Unser Projekt zielt darauf ab, die Machbarkeit, Akzeptanz und Wirksamkeit von zwei Screening-Strategien für Gebärmutterhalskrebs zu bewerten, die für Regionen mit niedrigem Einkommen geeignet sind», führt der Gynäkologe aus. 

Ein kostenloses Screening wird Frauen im Alter von 30 bis 49 Jahren im Bezirk Dschang angeboten. Die Frauen führen zunächst einen Test durch, um zu prüfen, ob sie mit HPV infiziert sind. Anschliessend werden HPV-positive Frauen in zwei verschiedene Screening-Strategien eingeteilt. Die erste Strategie behandelt alle Frauen mit bestimmten Hochrisiko-HPV-Typen, während die zweite Strategie sich nur an Frauen mit Läsionen am Gebärmutterhals richtet. 
 

Effizente Programme für Screenings ermitteln 

«Durch den Vergleich dieser beiden Strategien werden wir feststellen, welche Methode die meisten Krebsvorstufen identifiziert und gleichzeitig die Behandlung falsch-positiver Ergebnisse vermeidet. Auch untersuchen wir, welche Methode für Frauen und Pflegepersonal akzeptabler ist und sich besser für diese ressourcenarme Region eignet», hält Patrick Petignat fest. 
Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, wirksame Screening-Programme in Regionen zu implementieren, in denen sie noch fehlen, und so die mit Gebärmutterhalskrebs verbundene Sterblichkeit senken.
 

Projekt-Nummer: KFS-5312-02-2021