Im internationalen Vergleich hinkt die Schweiz hinterher bei der Schätzung von berufsbedingten Krebsfällen. Welche Berufsgruppen sollten hierzulande besonders vorsichtig sein?
Im internationalen Vergleich hinkt die Schweiz hinterher bei der Schätzung von berufsbedingten Krebsfällen. Welche Berufsgruppen sollten hierzulande besonders vorsichtig sein?
In ihren nationalen Statistiken weist die SUVA eine tendenziell zunehmende Zahl von als Berufskrankheit anerkannten Krebsfällen in der Schweiz aus. Im Jahr 2011 waren es 120 Fälle, im Jahr 2015 schon 140 Fälle. Bei den meisten ging es um Asbest und 123 davon endeten tödlich. «Diese Zahlen sind irreführend und unterschätzen die Krankheitslast – und die Kosten – von berufsbedingten Krebserkrankungen in der Schweiz», sagt Irina Guseva Canu von Unisanté in Lausanne. Denn die so genannte «Global Burden of Disease»-Studie kommt zum Schluss, dass im Jahr 2016 weltweit knapp neun Millionen Menschen (oder acht Prozent der Betroffenen) einer Krebserkrankung erlegen sind, die sie sich an ihrem Arbeitsplatz zugezogen hatten. Als hauptverantwortlich für die Todesfälle gelten neben Asbest und Kieselerde Staub. auch die Malerberufe oder die Schichtarbeit bei Frauen.
Guseva Canu und ihr Team möchten in ihrem von der Stiftung Krebsforschung Schweiz unterstützten Projekt einige der in der so genannten Schweizerischen Nationalkohorte (SNC) hinterlegten Daten mit Informationen der fünf Krebsregister in der Westschweiz verknüpfen, um eine verlässlichere Schätzung der berufsbedingten Krebslast zu erstellen.
Weil die SNC über den Beruf von 82 Prozent der Schweizer Bevölkerung Bescheid weiss, werden die Forschenden nach Beendigung ihrer Arbeiten in der Lage sein, das alters- und geschlechtsspezifische Brust- und Lungenkrebs-Risiko von 1,4 Millionen berufstätigen Personen (im Alter zwischen 18 und 65 Jahren) in der Schweiz zu errechnen. Und darauf abgestützt Massnahmen vorzuschlagen, die auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Verringerung der Last von Berufskrankheiten abzielen.
Projekt-Nummer: KFS-4699-02-2019