Menschen auf der Palliativstation eines Spitals haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Genauso individuell sollen auch die Kosten berechnet werden. Dafür setzt sich ein Forschungsteam ein.
Menschen auf der Palliativstation eines Spitals haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Genauso individuell sollen auch die Kosten berechnet werden. Dafür setzt sich ein Forschungsteam ein.
Die meisten Patientinnen und Patienten auf einer Palliativstation leiden an Krebs im fortgeschrittenen Stadium. Ihre Behandlungen unterscheiden sich, was sich natürlich auf die Kosten, jedoch weniger auf die Vergütung auswirkt. «Ein hervorragendes Schweizer Gesundheitssystem für Menschen mit Krebserkrankungen ist nur dann nachhaltig, wenn es bezahlbar ist», betont Dr. Maud Maessen. Die Wissenschaftlerin und ihr Forschungsteam machen sich deshalb für eine transparente Kostenaufstellung stark.
«Unser Forschungsteam führt eine Studie durch, welche die realen Spitalkosten der Palliative Care analysiert», erklärt Maessen. «Dabei berücksichtigen wir die Symptome, Wünsche, die verfügbare Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld sowie die Behandlungsziele der Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen. So vermeiden wir, dass alle in einen grossen Topf geworfen werden, wie es bei der gängigen stationären Pauschale der Fall ist.»
Wie gehen sie und ihr Team dafür konkret vor? «Wir werden sämtliche entstandenen Kosten systematisch aus einer umfangreichen Datenbank eines Schweizer Universitätsspitals sammeln. Diese stammen von erwachsenen Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Krebs. Die Analyse dieser Daten soll helfen, die zukünftige Gesundheitsversorgung besser nach den jeweiligen individuellen Bedürfnissen zu planen. Denn die unterschiedlichen Kosten, etwa für die Hotellerie, das Personal oder Medikamente, lassen sich so differenziert aufschlüsseln.»
Für ihr Forschungsprojekt testet sie, inwiefern ein eigens speziell für die Palliative Care generiertes Modell zu einer besseren Kostentransparenz führt. «In diesem Modell unterscheiden wir zwischen verschiedenen Behandlungszielen, sogenannten Care Types.»
Eine erste Analyse zeigt bereits, dass der finanzielle Aufwand für die stationäre Behandlung von Krebsbetroffenen je nach Care Type variiert. Maud Maessen geht davon aus, dass diese Care Types - wenn die Ergebnisse der Studie weiterhin positiv ausfallen - zu mehr Kostentransparenz beitragen werden. Dadurch können die verfügbaren Gesundheitsleistungen besser auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt werden.
Forschungsprojekt: Besseres Verständnis der individuellen Kosten für Palliative Care von Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung
Projekt-Nummer: KFS-6062-02-2024