Krebsforschung SchweizUnser EngagementWir unterstützen ForschendeBeispielhafte wissenschaftliche VorhabenDie Sicht der Patientinnen und Patienten

Die Sicht der Patientinnen und Patienten

Wie gut ist es um Qualität in der Gesundheitsversorgung der Schweiz bestellt? Klar ist: In die Antwort zu dieser Frage muss auch die Patientenperspektive einfliessen. Ein neues Forschungsprojekt macht genau dies möglich.

Chantal Arditi, PhD (cand.) erhebt in einer Umfrage, wie die Erfahrungen mit der Krebsversorgung in der Schweiz aus Patientensicht sind.

Niemand weiss besser Bescheid als die Patientinnen und Patienten selbst, wenn es darum geht zu beurteilen, welche Erfahrungen sie mit der Gesundheitsversorgung machen. «Gerade in der Krebsversorgung ist diese Sichtweise ganz besonders wichtig, stellt die Erkrankung doch eine grosse emotionale, soziale und finanzielle Belastung für die Betroffenen dar», hält Chantal Arditi fest, Forscherin am Universitätszentrum für Allgemeinmedizin und öffentliche Gesundheit in Lausanne.

Von regional zu national
Die neue Studie schliesst an eine im Jahr 2018 erfolgte Erhebung an. Bei dieser ersten
SCAPE-Studie (Swiss Cancer Patient Experiences) wurden Menschen, die in einem von vier Krankenhäusern in der Westschweiz wegen Krebs behandelt wurden, zu ihren Erfahrungen befragt. Nun soll der Radius erweitert werden. Chantal Arditi: «Wir führen jetzt eine nationale Studie durch, die Krebspatienten in der französisch- als auch in der deutschsprachigen Schweiz einschliesst». Wie bei der ersten SCAPE-Studie wird das Forschungsprojekt gemeinsam mit einer Patientin realisiert, die in das Forschungsteam involviert ist. Zunächst wird die französische Version des Fragebogens unter anderem im Rahmen eines Workshops mit Patienten und onkologischem Fachpersonal überarbeitet und verbessert. In einem weiteren Schritt wird der Fragebogen an mehr als 6000 Patienten in acht Krebszentren in der Schweiz versendet.

Breite Palette an Themen
Darin enthalten sind Fragen zur emotionalen Unterstützung, zur Information und Kommunikation, zur Entscheidungsfindung sowie zur stationären und ambulanten Versorgung, die über die gesamte Versorgungskette reichen – auch nach Abschluss der Therapien. «Wir hoffen, dass wir dank der Studie in Erfahrung bringen, wie Patientinnen und Patienten die Krebsversorgung im ganzen Land erleben und ob diese Erfahrungen variieren», sagt die junge Wissenschaftlerin. Die Ergebnisse sollen helfen, lokale und nationale Massnahmen zur Verbesserung der Qualität der Krebsversorgung zu entwickeln und umzusetzen.

Projekt-Nummer: HSR-4946-11-2019