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Darmkrebs frühzeitig erkennen

Darmkrebs ist in der Schweiz die dritthäufigste Krebsart. Jedes Jahr erhalten rund 4300 Menschen diese Diagnose, rund 1700 Menschen sterben an den Folgen der Krankheit. Darmkrebs wächst sehr langsam über Jahre, häufig ohne dass Betroffene davon etwas merken.

Darmkrebs frühzeitig erkennen

Was mittlerweile in der Fachwelt wie auch in der Bevölkerung bekannt ist: Mittels Früherkennungsuntersuchungen lässt sich Darmkrebs in einem frühen, oft heilbaren Stadium entdecken. Diese Untersuchungen empfehlen sich für Frauen und Männer ab 50 Jahren. Seit 2013 übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Darmkrebs-Früherkennung bei Personen im Alter von 50 bis 69 Jahren. Bezahlt werden alle zwei Jahre ein «Blut-im-Stuhl-Test» oder alle zehn Jahre eine Darmspiegelung.

Das aktuelle Projekt von Prof. Dr. Lauren Clack, die an der medizinischen Fakultät der Universität Zürich forscht und lehrt und sich während fast zehn Jahren als Projektleiterin am Universitätsspital Zürich auf die Anwendung von Implementation Science und nutzerzentriertem Design spezialisiert hat, will die derzeitige Situation genauer analysieren.
 

Darmkrebs-Früherkennungsprogramme implementieren

Zusammen mit Prof. Reto Auer, Berner Institut für Hausarztmedizin, und Dr. Kevin Selby, Chef de clinique, Unisanté Lausanne, untersucht sie bestehende und geplante organisierte Darmkrebs-Früherkennungsprogramme in der Schweiz: „Diese Programme werden in den verschiedenen Kantonen unterschiedlich umgesetzt. Wir wollen diese Unterschiede verstehen, um aus den Erfolgen der bestehenden Programme zu lernen und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren“, führt sie aus. „Dieses Projekt soll zeigen, ob, wie und warum bestimmte Implementierungsstrategien erfolgreicher sind als andere.“ Oberstes Ziel des auf zwei Jahren angelegten Projekts ist es, dass dank den neuen Erkenntnissen mehr Personen von organisierten Programmen profitieren und sich so letztlich die Todesfälle, die auf Darmkrebs zurückgehen, reduzieren lassen.  

„Derzeit ist relativ wenig darüber bekannt, wie und warum diese Programme die Früherkennung von Darmkrebs verbessern. Dieses Wissen, das wir im laufenden Projekt zusammentragen, wird helfen, die jetzigen Programme weiterzuentwickeln und zu stärken“, zeigt sich die junge Forscherin überzeugt. 
 

Projekt-Nummer: HSR-5224-11-2020