Krebsforschung SchweizUnser EngagementWir unterstützen ForschendeBeispielhafte wissenschaftliche VorhabenMehr Lebensqualität dank besserem Schlaf

Mehr Lebensqualität dank besserem Schlaf

Ein ungestörter und erholsamer Schlaf ist wichtig für unser Wohlbefinden und eine gute Lebensqualität. Insbesondere bei einer Krebserkrankung leiden jedoch viele Betroffene unter Schlafstörungen.

Mehr Lebensqualität dank besserem Schlaf

Etwa zwei Drittel aller bösartigen Brusttumore wachsen abhängig von weiblichen Geschlechtshormonen, vor allem von Östrogenen. Gerade bei Brustkrebs ist die Antihormontherapie neben Operation, Chemotherapie und Bestrahlung eine wichtige Behandlung. Sie soll die Bildung oder Wirkung von Östrogenen blockieren und so das Wachstum hormonempfindlicher Tumorzellen verhindern.
 

Bekämpfung unerwünschter Nebenwirkungen

Insgesamt ist die Antihormontherapie gut verträglich und kann über mehrere Jahre eingenommen werden. Doch diese so genannten endokrinen Therapien haben manchmal auch unerwünschte und unangenehme Folgen: "Die Behandlungen können zu mehreren Nebenwirkungen führen, die die Lebensqualität der Patientinnen zuweilen beeinträchtigen", sagt Lorenzo Rossi, der als Onkologe und Forscher am Istituto Oncologico della Svizzera Italiana (IOSI) in Bellinzona arbeitet. 
Bei seinem neuesten Projekt konzentriert er sich auf einen Bereich, der für Krebsbetroffene von grosser Bedeutung ist, denn fast zwei Drittel leiden unter Schlafstörungen. Diese fordern auch tagsüber ihren Tribut: Die Betroffenen fühlen sich erschöpft, hilflos und unfähig, sich zu konzentrieren. In zwei Punkten sieht er Klärungsbedarf: "Wir wissen derzeit nicht mit Sicherheit, ob eine endokrine Therapie die Schlafqualität auch bei jenen Patientinnen verschlechtert, die zuvor keine Schlafprobleme hatten. Weiter fehlen Daten darüber, welche Art von Schlafstörungen mit einer endokrinen Therapie in Verbindung gebracht werden könnten.“  
 

Besserer Schlaf dank therapeutischer Massnahmen 

Mit dem bis Frühling 2023 laufenden Projekt, das von der Krebsforschung Schweiz finanziert wird, will Lorenzo Rossi nun den Einfluss der endokrinen Therapie auf den Schlaf quantitativ und qualitativ untersuchen und mit einer Gruppe vergleichen, die keine endokrine Therapie erhalten hat. Insgesamt nehmen 30 Patientinnen an der Studie teil. 
"Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts werden dazu beitragen, therapeutische Massnahmen zur Linderung von Schlafqualitätsproblemen zu entwickeln. Damit lässt sich hoffentlich die Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen verbessern", so der 42-jährige Forscher. 
 

Projekt-Nummer: KFS-5249-02-2021