Der Prostatakrebs wächst meist sehr langsam, zunächst innerhalb der Prostata. Später kann er deren Kapsel durchbrechen und lokal fortschreiten. In einem weiteren Stadium sind Metastasen möglich, bevorzugt in Lymphknoten und im Skelett. Wie für fast alle Krebsarten gilt auch für den Prostatakrebs, dass die Heilungschancen umso grösser sind, je früher er erkannt wird.
Lokal begrenzte, wenig aggressive Prostatakarzinome können in der Regel mittels Operation entfernt oder bestrahlt werden. Bei Patienten mit aggressiveren Formen von Prostatakrebs haben sich bei Diagnosestellung aber oftmals bereits Mikrometastasen gebildet, sodass eine alleinige Behandlung mittels Operation oder Strahlentherapie nicht ausreicht.
Verschiedene Therapieansätze
Die Behandlung solcher lokal begrenzten Hochrisiko-Prostatakarzinomen ist von besonderem Interesse für Dr. med. Manolis Pratsinis: «Bei diesen Patienten ist die Gefahr, dass der Krebs nach lokaler Therapie zurückkommt sehr hoch, weshalb sich in dieser Situation oftmals eine multimodale Therapie als notwendig erweist».
Dank eines Stipendiums der Krebsforschung Schweiz untersucht er derzeit an der University of California Davis den Nutzen so genannter neoadjuvanter Therapien. Diese erfolgen vor der operativen Entfernung der Prostata mit dem Ziel, die Heilungschancen zu erhöhen. Der Fokus seines Forschungsprojektes liegt dabei auf der Rolle des Gens ABCB1 als Biomarker für das Ansprechen auf eine neoadjuvante Therapie mit PARP-Inhibitoren – einem neuartigen, zielgerichteten Krebsmedikament.
Bereichernder Austausch
Ideale Rahmenbedingungen, um seine Forschungsaktivitäten voranzutreiben, schafft dabei das laufende Stipendium bzw. der derzeitige Aufenthalt in Kaliforniern. «Hier stehe ich im täglichen Kontakt mit führenden Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Uro-Onkologie. Sowohl klinisch als auch wissenschaftlich ist das Stipendium extrem bereichernd; es ermöglicht wichtige Kontakte, um die eigene Forschungstätigkeit voranzutreiben und bei internationalen Forschungsprojekten mitzuwirken. Die Chance, in einem anderen Gesundheitssystem zu forschen und zu arbeiten ist von unschätzbarem Wert», hält Manolis Pratsinis fest.